Welttag des Fremdenführers: Interkulturelles Training auf der Höhe des Wissens
Studienkreis für Tourismus und Entwicklung vermittelt im Rahmen eines einwöchigen Seminars interkulturelle Kompetenzen an Reiseleiter in der tadschikischen Pamir-Region
Zurück zu den Pressemitteilungen Download PDFSeefeld, 19.02.2018 – Für Touristen bleibt der Reiseleiter weiterhin Schlüsselfigur zum Verständnis anderer Kulturen, Religionen und Lebenswelten. Aktuelle Befragungen zum Reiseverhalten zeigen, dass die Reiseleitungen dieser Aufgabe und der damit verbundenen Verantwortung besonders dann gerecht werden, wenn sie – neben fundiertem landeskundlichem
Wissen – auch über interkulturelle Kompetenzen und methodische Fertigkeiten verfügen. Reiseleiter fungieren in diesem Verständnis als Brückenbauer zwischen der Kultur der Urlauber und der des Gastlandes. Aus diesem Grund bietet der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung seit vielen Jahren interkulturelle Motivationsseminare für Reiseleiter an, die in Entwicklungs- und Schwellenländern deutsch- bzw. englischsprachige Touristen betreuen.
Der Studienkreis hat Ende letzten Jahres bereits zum zweiten Mal ein solches interkulturelles MotivationsSeminar für Reiseleiterinnen und Reiseleiter in einem zentralasiatischen Land durchgeführt. In der tadschikischen Provinzhauptstadt Khorog waren 18 einheimische Tour Guides zusammengekommen, um über Chancen und Herausforderungen interkultureller Begegnungen im touristischen Kontext zu diskutieren und sich Wissen und Methoden zum kultursensiblen Umgang mit Reisenden anzueignen. Im Fokus stand dabei die Frage, wie es gelingen kann, interkulturelle Lernprozesse auf Reisen zu initiieren.
Tadschikistan – Teilabschnitt der (neuen) Seidenstraße – weckt dank seiner weitgehenden Unberührtheit und der faszinierenden Bergwelt des Pamir-Gebirges in den letzten Jahren zunehmendes Interesse als Reisedestination. Der Pamir als zweithöchstes Gebirge der Welt wird derzeit vorsichtig touristisch erschlossen und gilt noch als Geheimtipp für naturnahen Tourismus. Damit steigt kontinuierlich die Zahl der Touristen, die ins Land kommen und jeweils eigene kulturelle Prägungen mitbringen. Die einheimischen Reiseleiter sind herausgefordert, diese kulturellen Unterschiede wahrzunehmen und im Sinne der Ermöglichung von vorurteilsfreien Begegnungen und interkulturellem Lernen darauf zu reagieren.
Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung führt seit vielen Jahren interkulturelle MotivationsSeminare in den verschiedensten Ländern und Kulturregionen durch, um Verständigung, Verständnis und Empathie zwischen Reisenden und Bereisten zu ermöglichen.
Dr. Mehmet Gökhan Tuncer, Leiter des Seminars in Tadschikistan: „Die 18 vor allem jungen TeilnehmerInnen des Seminars verkörpern die erste Generation von Touristikern, die diesen dynamischen Kulturraum auf dem ‚Dach der Welt‘ für Menschen aus den verschiedensten Ländern öffnen und Missverständnisse aufgrund unterschiedlicher kultureller Prägungen vermeiden wollen. Sie sind stolz auf ihre Heimat und wollen die Traditionen und Menschen des Landes den Touristen näherbringen. Alle TeilnehmerInnen haben das Seminar erfolgreich absolviert und werden künftig noch besser die Bedürfnisse der Einheimischen und der Reisenden in Einklang bringen können.“
Tatsächlich herrscht in Tadschikistan touristische Aufbruchsstimmung. Vor diesem Hintergrund verstehen sich die Teilnehmer des Seminars als Pioniere des Tourismus im Pamir. Sie repräsentieren die neue Generation von Reiseleitern, die im Kontext der Globalisierung aufgewachsen und deshalb konsequent international ausgerichtet ist. Nicht zuletzt ist der Tourismus für die Region eine der wenigen zukunftsfähigen Einnahmequellen.
„Das Seminar hat erneut gezeigt, dass wir mit diesem sehr speziellen Angebot Tour Guides aus allen Regionen der Welt zu einem Verständnis ihrer Arbeit als Brückenbauer und Kulturvermittler befähigen können. Interkulturelle Begegnungen durch den Tourismus dienen beiden Seiten, verhindern die Bildung von Stereotypen, gestatten Einblicke in die Alltagskultur eines Landes und tragen zur sozialverantwortlichen Entwicklung der touristischen Angebote wie in Tadschikistan bei“, resümiert Dr. Dietmar Quist, Trainer des Seminars in Khorog.
Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung arbeitet exklusiv nach der im eigenen Haus entwickelten Methode der interkulturellen MotivationsSeminare für Reiseleiter. Er kann auf langjährige Erfahrungen und Erfolge aus zahlreichen Qualifizierungsangeboten in nahezu allen Weltregionen verweisen. Die MotivationsSeminare sind Teil der entwicklungsbezogenen Informations- und Bildungsarbeit des Studienkreises und werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.
Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung beschäftigt sich mit entwicklungsbezogener Informations- und Bildungsarbeit im Tourismus. In diesem Zusammenhang gibt er Publikationen heraus, führt internationale Wettbewerbe durch, veranstaltet Aus- und Fortbildungsseminare für im Tourismus Beschäftigte, ist in den Bereichen Tourismusforschung und -beratung tätig und beteiligt sich am Dialog über Fragen touristischer Entwicklung.
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