Michael Kajubi erhält »TO DO Award Human Rights in Tourism«
Ugandische Stiftung schützt und unterstützt marginalisierte Bevölkerungsschichten in Uganda | Kajubi ist Mentor und Förderer vorurteilsfreier Begegnung und Zusammenarbeit im Tourismus
Zurück zu den Pressemitteilungen Download PDFSeefeld, 08.02.2024 – Der Unternehmer, Business-Coach und Stifter Michael Kajubi wird in diesem Jahr mit dem »TO DO Award Human Rights in Tourism« geehrt. Der Gründer der McBern Foundation im ostafrikanischen Uganda wird für sein jahrelanges Engagement für benachteiligte, marginalisierte und verfolgte Bevölkerungsgruppen – insbesondere Jugendliche und ältere Menschen aus der LGBTQIA+-Community – ausgezeichnet. Die Preisstifter würdigen damit das Wirken von Michael Kajubi, das weit über den touristischen Sektor hinausreicht.
Kajubi hatte 2013 den Reiseveranstalter McBern Tours & Travel gegründet. Die Vision des Spezialanbieters für naturnahes Reisen besteht seither darin, sowohl Gästen aus aller Welt Zugang zu den Naturschönheiten des Landes zu ermöglichen als auch Beschäftigungsmöglichkeiten und sichere Schutzräume für ugandische Jugendliche und ältere Menschen zu schaffen, die aufgrund geschlechtlicher Identität, sexueller Orientierung, sozialem Status, einer körperlichen/kognitiven Beeinträchtigung oder ihres Alters systematisch aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden.
Inklusion als Leitmotiv
Dazu hatte Michael Kajubi eine Stiftung ins Leben gerufen, die sich u.a. aus den Erlösen seines Reiseunternehmens speist. Die Stiftung arbeitet unermüdlich daran, diskriminierungsfreie Räume und Arbeitsplätze für Menschen zu schaffen, die am Rande der ugandischen Gesellschaft leben. Insbesondere Menschen, die sich zu LGBTQIA+-Community zugehörig fühlen, sollen durch Mitarbeit im Reiseunternehmen, als lokale Guides oder touristische Dienstleister die Möglichkeit erhalten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich die dafür nötigen Einnahmen selbst zu erarbeiten. Die McBern Foundation ermöglicht und gestaltet dieses Empowerment u. a. durch Bildungs- und Qualifizierungsangebote für benachteiligte Menschen, durch Beratung und Gesundheitsversorgung.
Uganda gehört weltweit zu den Staaten, die die schärfsten Gesetze gegen queere Menschen verabschiedet haben; der Anti-Homosexuality-Act von 2023 sieht in bestimmten Fällen sogar die Todesstrafe für gleichgeschlechtliche Beziehungen bzw. Handlungen vor. Daneben werden in der ugandischen Gesellschaft die Rechte von jungen, vielfach benachteiligten Menschen sowie älteren Bürgerinnen und Bürgern eingeschränkt – ein Großteil dieser Bevölkerungsgruppen leidet unter systematischen Deprivationserfahrungen.
Empowerment und Engagement für die Gemeinschaft
Die Jury des »TO DO Award Human Rights in Tourism« begründet ihre Entscheidung für Michael Kajubi so: „Im Angesicht der vielfältigen Hemmnisse und Benachteiligungen in der ugandischen Gesellschaft strahlt Michael Kajubi als unbeugsamer Geist hell auf. Er hat nicht zuletzt innerhalb der LGBTQIA+-Community und speziell im ugandischen Tourismussektor positive Veränderungen bewirkt, die weit über seine Aktivitäten als Reiseveranstalter hinausgehen. Sein Mut, seine Hingabe und sein unerschütterliches Engagement für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion sind inspirierend und tragen wesentlich dazu bei, die Welt zu einem sicheren Ort zu machen, an dem Diversität und Vielfalt als Bereicherung und Normalität akzeptiert sind. Er setzt sich mit unermüdlichem Enthusiasmus und ungebrochenem Engagement für diese Werte ein.“
Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung vergibt seit 2017 jährlich den Preis »TO DO Award Human Rights in Tourism«. Er würdigt Initiativen, Projekte und Einzelpersonen, die sich in herausragender Weise für den Schutz und die Einhaltung menschenrechtlicher Prinzipien entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette einsetzen. Claudia Mitteneder, Geschäftsführerin des Studienkreis für Tourismus: „Der Tourismus weltweit lebt davon, anderen Menschen offen, respektvoll und möglichst ohne Vorurteile zu begegnen – ganz unabhängig von ihrem sozialen Status, ihrer Religion bzw. Weltanschauung oder ihrer geschlechtlichen Identität. Ein solches uneingeschränktes Bekenntnis kann man als europäischer Akteur innerhalb der touristischen Wertschöpfungskette recht leicht und unwidersprochen abgeben. Anders – geradezu lebensbedrohlich – sieht das in einem Land wie Uganda aus. Michael Kajubi und sein Reiseunternehmen treten unüberhörbar und fortwährend für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur ein. Mit seiner Unterstützung von beruflicher Qualifikation, dem Schaffen sicherer Orte für benachteiligte Menschen – und gleichzeitig der Einladung an die weltweite LGBTQIA+-Community, sein Land trotz der unsicheren Lage zu bereisen, steht er uneingeschränkt für die Werte einer humanistischen Gesellschaft, die alle umfasst. Für diese Leistungen verleihen wir ihm gern unseren Preis.“
Der »TO DO Award Human Rights in Tourism« wird jährlich vom Studienkreis für Tourismus und Entwicklung in Kooperation mit dem Roundtable Human Rights in Tourism sowie dem Reiseveranstalter Studiosus ausgelobt. Eine selbstständige Bewerbung um den undotierten Preis ist nicht möglich. Eine Fachjury wählt eigenständig potenzielle Preisträger aus und bewertet deren Anstrengungen. Die Preisverleihung findet auf der ITB in Berlin statt.
Die Preisverleihung des »TO DO Award Human Rights in Tourism« findet am 6. März 2024 ab 18:00 Uhr auf der eTravel-Bühne in Halle 6.1 der ITB Berlin mit anschließendem Networking statt. Neben diesem Preis werden dabei auch die beiden Preisträger des »TO DO« Award Projektwettbewerbs geehrt.
Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung auf der ITB 2024: Halle 4.1, Stand 201
Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung beschäftigt sich mit entwicklungsbezogener Informations- und Bildungsarbeit im Tourismus. In diesem Zusammenhang gibt er Publikationen heraus, führt internationale Wettbewerbe durch, veranstaltet Aus- und Fortbildungsseminare für im Tourismus Beschäftigte, ist in den Bereichen Tourismusforschung und -beratung tätig und beteiligt sich am Dialog über Fragen touristischer Entwicklung.
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Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e. V.
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