SympathieMagazin »Mexiko verstehen« aktualisiert
Die Sonne trinken und mit dem Tod feiern – Mexiko ist ein Land voller Gegensätze, das immer einen Schritt vor dem Abgrund zu tanzen scheint.
Zurück zu den Pressemitteilungen Download PDFSeefeld, 20.07.2021 – Mexiko weckt bei jedem andere Assoziationen. Der eine denkt an Traumstrände, der nächste vielleicht an Mayapyramiden, der dritte an Gewalt und Drogen und der vierte an Filme erfolgreicher mexikanischer Regisseure, wie »Roma« und »Birdman«. All das und noch viel mehr ist Mexiko, eines der facettenreichsten Länder Lateinamerikas. Dieser Vielfalt versucht das aktualisierte SympathieMagazin »Mexiko verstehen« gerecht zu werden.
Auf 84 Seiten nehmen deutsche und einheimische Autorinnen und Autoren die Leserinnen und Leser mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise. Von der Grenzstadt Tijuana, die von Migranten und »Maquilas« (Fertigungsfabriken für den US-Markt) geprägt ist, aber auch von einer innovativen Kulturszene, geht es nach Mexiko-Stadt, dem politischen Labor des Landes, das immer kurz vor dem Kollaps steht. Von der Halbinsel Yucatán schildert der Mayaschriftsteller und Aktivist Pedro Uc, wie sein Volk noch immer gegen Bevormundung und Kolonialismus kämpft. Die neueste Bedrohung sehen die Maya in einem Touristenzug.
Der Tourismus ist für Mexiko zwar ein wichtiger Wirtschaftszweig und Devisenbringer. Doch er ist auch ein zweischneidiges Schwert, wie Redakteurin Sandra Weiss am Beispiel der karibischen Retortenstadt Cancún deutlich macht. Aber glücklicherweise gibt es auch viele alternative und gemeindebasierte Tourismusprojekte, von denen bereits einige den TO DO Award erhalten haben und die im Magazin vorgestellt werden.
Mexiko ist ein Schwellenland. Das UN-Entwicklungsprogramm UNDP hat festgestellt, dass es Regionen gibt, deren Entwicklungsstand mit europäischen Ländern wie Bulgarien vergleichbar ist. Und andere, die gerade mal das volkswirtschaftliche Niveau von Botswana oder Georgien erreichen. Diese Verwerfungen sind überall im Alltag spür- und sichtbar: Neureichen jugendlichen Instagrammern werden Sie im Heft ebenso begegnen wie Bauernfamilien, die sich größtenteils selbst versorgen und noch immer ohne Telefonanschluss leben. Welche Chancen und Risiken das für Mexikos Zukunft birgt, erläutert der ehemalige Unterhändler des mexikanisch-amerikanischen Freihandelsabkommens, Luis de la Calle.
Geschichte ist für Mexikaner ein sehr wichtiger Bestandteil ihrer Identität – vor allem die mexikanische Revolution, die den Grundstein des heutigen Staates gelegt hat. Doch auch Einwanderer prägten das Land. Solche wie die Magazinbotschafterin Elena Poniatowska, die in ihrem Artikel »Die Sonne trinken« ihre ersten Eindrücke von der neuen Heimat wiederaufleben lässt.
Bei allen Gegensätzen eint die Mexikaner jedoch eines: der Stolz auf ihre kreative, vielfältige Küche und Kultur. »Wir sind ein Volk der Rituale. Jeder Vorwand ist gut genug, um den Alltag zu unterbrechen und zu feiern«, schrieb Nobelpreisträger Octavio Paz. Deswegen sind den Festen gleich zwei Beiträge gewidmet. Einer lässt das indigene Erntedank- und Verbrüderungsfest »Guelaguetza« lebendig werden; im anderen erklärt die Autorin, warum man in Mexiko mit dem Tod tanzt und feiert.
Tipps für Themen:
S. 26-27 Verzweifelt gesucht
S. 42-43 Revolte
S. 54-55 Füllhorn in Gefahr
Das SympathieMagazin »Mexiko verstehen« wurde gefördert von:
- Bischöfliche Aktion Adveniat e. V.
- Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst/Tourism Watch
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Für die Redaktion des Magazins ist Sandra Weiss verantwortlich.
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Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung beschäftigt sich mit entwicklungsbezogener Informations- und Bildungsarbeit im Tourismus. In diesem Zusammenhang gibt er Publikationen heraus, führt internationale Wettbewerbe durch, veranstaltet Aus- und Fortbildungsseminare für im Tourismus Beschäftigte, ist in den Bereichen Tourismusforschung und -beratung tätig und beteiligt sich am Dialog über Fragen touristischer Entwicklung.
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